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Einzelne Verbraucherfragen
Nanobeschichtete Trinkwasserspender
Ich habe gehört, die Innenseite von Trinkwasserspendern aus Kunststoff sei mit Nanopartikeln beschichtet. Nun frage ich mich, was es damit auf sich hat und ob diese Nanopartikel in das Wasser und schließlich in den Organismus gelangen können. Entstehen dadurch womöglich Risiken für die Gesundheit?
Antwort
Nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnis werden für die PET-Flaschen in Trinkwasserspendern keine Nano-Beschichtungen vorgenommen.
Trinkwasserspender, bei denen Wasser über einen kleinen Hahn aus einem großen Kunststoffballon entnommen werden kann, sind rechtlich nichts anderes als Lebensmittelbedarfsgegenstände, also Materialien, die dazu bestimmt sind, eng mit Lebensmitteln in Kontakt zu kommen. Das Wasser in diesen Spendern ist ein Lebensmittel. Für Lebensmittelverpackungen, -behältern und anderen –bedarfsgegenständen gilt die strenge gesetzliche Vorgabe, dass nachweislich keine Stoffe auf das Lebensmittel übergehen dürfen. Zulässig sind ausschließlich technisch unvermeidbare Anteile, die gesundheitlich unbedenklich sind und weder als Geschmack noch als Geruch wahrzunehmen sind.

Aus welche Materialien Lebensmittelbedarfsgegenstände hergestellt werden dürfen, ist in einer EU-Verordnung festgeschrieben (VO(EG) 10/2011). Darin sind derzeit genau drei Nanomaterialien zugelassen: Titannitrid, Siliciumdioxid (Kieselgel) und Carbon Black (Industrieruß). Diese Stoffe haben eine Sicherheitsbewertung durchlaufen und gelten als sicher für die in der Verordnung angegebenen Verwendungszwecke.
Nur Siliciumdioxid (SiO2) ist derzeit zur Oberflächenbeschichtung zugelassen, die beiden anderen Nanomaterialien sind dafür vorgesehen, direkt in die Kunststoffe eingearbeitet zu werden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat den weit verbreiteten Stoff untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass keine gesundheitlichen Bedenken gegen einen Einsatz in Verpackungen bestehen. SiO2 kann und darf als Schicht auf die Innenseite von Kunststoffflaschen aufgetragen werden. Weniger als 100 nm dick gilt sie als Nanomaterial und verhindert sehr wirksam, dass die Kohlensäure aus den Getränken entweicht und Sauerstoff hineinkommt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht jedoch davon aus, dass Wasserflaschen derzeit nicht mit Siliciumdioxid beschichtet werden.
(Oktober 2013)
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