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C
Ein in der Rasterkraftmikroskopie (AFM) verwendeter, zwischen 50 bis 500 Mikrometer langer Metallstreifen mit einer nur einige Nanometer dicken Spitze. Diese wird zeilenweise über das zu untersuchende Objekt geführt und registriert dessen Oberflächenstruktur.
Industriell hergestellter Kohlenstoff (synthetischer Ruß). Anders als Ruß, der unkontrolliert als Nebenprodukt von Verbrennunsprozessen entsteht, wird der so genannte Industrieruß gezielt mit genau festgelegten physikalischen, chemischen und auf die jeweiligen Anwendungen abgestimmten Eigenschaften erzeugt. Dieses Carbon Black ist ein schwarzer, pulverförmiger und unlöslicher anorganischer Feststoff, der je nach Qualität und Verwendungszweck zu 96 bis 99,5 Prozent aus Kohlenstoff besteht.
Carbon Black wird aus Kohlenwasserstoffen bzw. Erdölfraktionen durch unvollständige Verbrennung oder starkes Erhitzen ohne Zufuhr von Sauerstoff (Pyrolyse) hergestellt. Je nachdem, für welchen Zweck es eingesetzt werden soll, werden unterschiedliche Verfahren der Herstellung und Weiterverarbeitung gewählt.
Die meist annähernd kugelförmigen Primärpartikel von Carbon Black haben Abmessungen von typischerweise 15 bis 500 Nanometern. Sie liegen jedoch ausschließlich während des Herstellungsprozesses in freier Form vor. Im Carbon Black, das als Rohstoff gehandelt wird, sind sie ausnahmslos zu stabilen Ansammlungen zusammengelagert (Aggregate), die zwischen 1 und 100 Mikrometer groß sind (1 Mikrometer = 1.000 Nanometer).
Seine Hauptanwendungen findet Carbon Black als Füllstoff in der Gummiindustrie, wo es in Autoreifen, Bändern, Riemen, Schläuchen oder Dämpfungselementen dazu dient, die mechanischen Eigenschaften des Kautschuks, vor allem seine Abrieb- und die Reißfestigkeit, zu verbessern. Daneben kommt Carbon Black wegen seiner besonderen Farbintensität auch in Druckfarben, Farben und Lacken zum Einsatz.
In Verpackungen
Carbon Black ist für den Einsatz in Lebensmittelbedarfsgegenständen, also Materialien, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Kontakt zu kommen, zugelassen. Es kann beispielsweise in Kunststofffolien oder –Verpackungen eingesetzt werden, um sie zu färben und das UV-Licht auszuschließen. Wegen ihrer starken Neigung, sich zusammenzulagern, werden in die Kunststoffe nur größere Einheiten aus Carbon-Black-Partikeln eingebracht. Sie sind dort fest mit dem Kunststoff verbunden, ein Übergang in die Lebensmittel ist nicht zu erwarten.
In Kosmetik
Carbon Black wird in der Kosmetik-Industrie als schwarzes Farbpigment eingesetzt. Es zeichnet sich durch eine besonders hohe Farbstärke und –tiefe aus. Es findet sich in Wimperntusche, Eyeliner, Kajal, Lidschatten, Augenbrauenstiften und Nagellacken. In der Zutatenliste der Produkte wird es als CI 77266 (NANO) aufgeführt.
Carbon Black ist bereits seit Beginn der EU-Kosmetik-Gesetzgebung ausdrücklich als Farbstoff zugelassen und heute weltweit im Einsatz. Es wird in hochreiner Form eingesetzt und unterliegt strengen Qualitätsanforderungen.
Sicherheit
Carbon Black ist in kosmetischen Mitteln nicht in Form freier Nanopartikel enthalten. Die tatsächlich eingesetzten Carbon-Black-Aggregate sind zu groß, um in die gesunde Haut einzudringen. Es ist möglich, dass sie durch kleine Verletzungen in die Haut eindringen können. Studien zum weiteren Verhalten von Carbon-Black-Partikeln in der Haut liegen bisher jedoch nicht vor. Es gibt bisher keine Hinweise für ein gesundheitliches Risiko durch Carbon Black in Kosmetika.
Zwar konnte freies Carbon Black in Studien durchaus über die Atemwege aufgenommen werden. Es zeigte sich jedoch, dass selbst größere Mengen eingeatmeten Carbon Blacks keine Schäden im Organismus verursachte. Erst, wenn es in sehr hohen Dosen eingeatmet wird, kann es zu Schädigungen der Lunge kommen, was aber nicht an seiner Nano-Struktur liegt. In kosmetischen Mitteln liegt Carbon Black fest gebunden vor und kann nicht eingeatmet werden.
Gruppe gelber bis rötlicher pflanzlicher Farbstoffe, zu denen z.B. auch ß-Carotin (Provitamin-A) gehört.
deutsch: Träger. Gemeint sind Trägersysteme, die aus Hohlkörpern (z. B. CNT oder Cyclodextrinen) und einem darin eingeschlossenen Wirkstoff (Arzneistoff, Nährstoff etc.) bestehen. Aufgrund der Größe im Nanomaßstab des Carriers können die Wirkstoffe in geschützter Form gezielt an den Wirkungsort transportiert und dort dann freigesetzt werden. In der Medizin spricht man auch von Drug-Delivery-Systemen.
Allgemein ein Verbund von ähnlichen oder gleichen Dingen. Gängiger Begriff aus der Metallchemie für Verknüpfungen von mehreren Metallatomen.
Krebserzeugende, erbgutverändernde oder fortpflanzungsgefährdende Stoffe (canzerogen, mutagen, reproduktionstoxisch).
Röhrenförmige Moleküle aus Kohlenstoffatomen, deren Durchmesser im Nanomaßstab ist. Die Länge kann dabei sehr unterschiedlich sein. Man unterscheidet zwischen einfachen Röhren (SWNT), doppelwandigen Röhren (DWNT) und weiteren Formen. Mit CNTs versetzte Kunststoffe können dadurch elektrisch leitfähig gemacht werden und weisen bei geringem Eigengewicht eine höhere Bruchfestigkeit und Stabilität als Stahl auf. Kunststoffe mit CNT werden in der Elektronik-, der Automobil und der Energiebranche verwendet, sowie in Sportartikeln eingesetzt.
CNTs stehen aufgrund ihrer Struktur und Beständigkeit in lebenden Zellen im Verdacht, ähnlich wie Asbestfasern Krebs auslösen zu können. Außerdem können sie in lebenden Zellen oxidativen Stress hervorrufen.
Eine Studie der ETH und der EMPA zeigt, dass kleine Mengen mehrwandiger Kohlenstoffnanoröhren (MWCNT), die in in Verbundkunststoffen eingebettet wurden, bei sehr hoher mechanischer Belastung frei werden können. Bei Versuchen mit Zellkulturen, die diesem Abrieb ausgesetzt wurden, zeigte sich der Staub jedoch nicht akut giftig. (Schlagenhauf et al.: Carbon Nanotubes Released from an Epoxy-Based Nanocomposite: Quantification and Particle Toxicity.)
Auch "Ubichinon 50"; spielt eine wichtige Rolle für die Energieversorgung von Zellen und fängt so genannte "freie Radikale" ab, reaktionsfreudige Moleküle, die z. B. die Haut altern lassen.
Abkürzung für "Cosmetic Product Notification Portal" (zu Deutsch etwa: Mitteilungssystem für kosmetische Mittel).
Dieses Mitteilungssystem hat die Europäische Kommission im Jahr 2013 ins Leben gerufen. Alle Hersteller, Importeure und Händler, die in der EU die Verantwortung dafür haben, dass die kosmetische Mittel rechtmäßig hergestellt und im Verkehr sind, sind verpflichtet, ihre Produkte in dieser Datenbank zu melden.
Zu jedem in der EU verkauften Kosmetik-Produkt soll so in der Datenbank der Produktname, die Adresse der „Verantwortlichen Person (das kann ein Mensch oder auch eine Firma sein) sowie die Mitgliedstaaten, in denen es auf dem Markt ist, erfasst werden. Außerdem müssen dort die Inhaltsstoffe hinterlegt werden einschließlich der Angabe, ob und welche Nanomaterialien enthalten sind.
Das CPNP ist nicht öffentlich. Einträge dürfen nur von Verantwortlichen Personen im Sinne des Kosmetik-Rechts vorgenommen werden. Nur die Behörden der amtlichen Überwachung sowie Giftnotrufzentralen dürfen die Einträge einsehen.
Abkürzung für "Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe".
Behörde der Amtlichen Überwachung in Baden-Württemberg.
Mit dem Ziel, Verbraucher vor Täuschung und gesundheitlichen Schäden zu schützen und Tiere vor Krankheiten zu bewahren, liegt der Schwerpunkt der CVUA auf den Bereichen Lebensmitteln und Kosmetik.
Im Falle der Kosmetika überprüfen die Wissenschaftler der CVAU unter anderem, ob die gesetzlichen Vorschriften zu Inhaltsstoffen, verbotenen Stoffen und Kennzeichnung eingehalten werden. Dazu gehört auch der Nachweis und die Analyse von Nanomaterialien.Mehr über die Arbeit der CVUA in diesem Bereich erfahren Sie in unserer Bilder-Serie Verstecken gilt nicht – Über die Suche nach Nanopartikeln in Kosmetika.
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